Kartbahn Kerpen

Ich werde versuchen auf dieser Seite alle Fakten zum wichtigen Thema „Kartbahn Kerpen“ zusammenzutragen.
Vorweg der Hinweis: Ich, Daniel Dobbelstein, bin entschieden für den Erhalt der Kartbahn in Kerpen.

Hier zunächst einige Links um die offenkundigen Dinge erfahren zu können:
Erftlandring bei Wikipedia
der Kart-Club Kerpen

Der Erftlandring war bzw. ist die Hausstrecke vieler international renommierter Rennsportler. Neben dem Rekordweltmeister der Formel 1, Michael Schumacher, auch die von Ralf Schumacher (6-facher GP Sieger) und dem mehrfachen Formel 1 Weltmeister Sebastian Vettel.
Als solches ist Kerpen mit Fug und Recht ein „Mekka“ für den Kartsport.

Im Jahr 2014 gab es einen Ratsbeschluss (Link), in dem wir alle gehofft hatten, dass der Braunkohleabbau an seiner Südostgrenze verkleinert werden könnte. Damals wurden alle Standorte, ohne Prüfung seitens der örtlichen Politik, durch eine CDU Mehrheit abgelehnt. Wir hatten jedoch alle beantragt, die Bahn dort zu belassen, und die von der Bezirksregierung bereits geprüften Ersatzstandorte  in Kerpen (zunächst) nicht zu verfolgen.

In naher Zukunft fällt die Kartbahn jedoch, genauso wie Manheim, dem Braunkohleabbau zum Opfer.
Ich werde hier keine Diskussion über den Sinn oder die Notwendigkeit des Braunkohleabbaus, bzw. dessen Verstromung führen.
Hier die Planung von RWE. Link geht zu einer RWE Power Folie. Ich habe sonst keine Planungskarten mit Jahreszahlen gefunden.

Festzuhalten ist:
– Der Rahmenbetriebsplan ist bis Ende 2020 bereits genehmigt.
– Der letzte Abschnitt (Abbau 2020-2030) beginnt in der östlichen Kante. Manheim (und damit quasi zeitgleich der Erftlandring) wird ab 2023 abgebaggert.
– Bisher sahen die Pläne einen Kohleausstieg bis 2045 vor. Aktuell wird von verschiedenen Seiten ein Ausstieg bis 2030 thematisiert.
– Die Kohleverstromung geht nach aktuellem Plan bis 2030 soweit zurück, dass 50% weniger CO2 emittiert würde.

Fazit: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kartbahn (oder Manheim) aufgrund eines vorgezogenen Kohleausstiegs erhalten bleibt, ist meiner Einschätzung nach eher gering.
Wenn der Abbauplan wie aktuell beschlossen verläuft, darf die Kartbahn im Jahr 2022 nicht mehr genutzt werden. Selbst wenn die in der aktuellen Diskussion von Mehrheitsträgern genannten 2030 realisiert würden, wäre die Bahn 7 Jahre vor dem Ende des Abbaus bereits Geschichte.

Daher sollten wir uns meiner Meinung nach heute auf den Weg machen um Alternativen zu finden. Eine Bahn kann eben nicht mit nur 12 Monaten Vorlauf geplant und gebaut werden.
Für die Sitzung des Planungsausschusses am 19.06.2018 hatte ich daher beantragt, nochmal alle Fakten seitens der Verwaltung zusammenzutragen (Link).
Dieser Antrag wurde von der Verwaltung ignoriert, und so habe ich selber einen Beschlussvorschlag gemacht (Link). Ziel sollte meiner Ansicht nach sein, nicht nur umzusiedeln, sondern aktuelle Trends und Entwicklungen mitzunehmen, und eine Kartbahn für Elektrokarts zu bauen.

Leider gab es wie zu erwarten, obwohl ich die Standortfrage im Ausschuss offen gelassen habe, keine Mehrheit (Link).
Hier finden Sie eine GoogleMaps Karte von Blatzheim, in der die Standortoption Blatzheim eingetragen ist.  (Link) 

Auf der Karte können Sie auch die Entfernungen abmessen. Es sind ziemlich exakt 1.000 Meter, vom nördlichsten Punkt der „neuen Bahn“ bis zur südlichsten Bebauung in Blatzheim. Aktuell beträgt die Entfernung von Manheim zur Bahn knapp 800m. Ob nun eher Wind von Osten oder von Süden kommt mag jeder selber entscheiden, aber die prognostizierte Lärmbelastung mit einer verlegten A4 in Buir zu vergleichen ist unverfroren. Es stellt die Lärmemissionen der Verbrennerkarts völlig falsch dar, und spielt die existierende Belastung aller in Kerpen an einer Autobahn Wohnenden massivst herunter.

Die Lautstärke vor Ort habe ich bei der Deutschen Kartmeisterschaft selber mit einem Handy aufgenommen. Leider konnte ich den Lärm auf dem Parkplatz der Kartbahn nicht aufzeichnen. Der PKW Verkehr auf der vorbeiführenden Straße, sowie das Blätterrascheln aufgrund des Windes, haben die Geräuschentwicklung der Karts komplett verdeckt.

Nun konkret in Bild und vor allem Ton. Zunächst die „alten“ Karts. Dies ist die größte fahrende (und damit lauteste) Klasse.

Und nun die Elektrokarts. Sie „hören“ den Start und am Ende des Videos die Karts direkt vor der Kamera herfahren.

 

Warum ich für den Erhalt der Kartbahn in Kerpen kämpfe:
1. Kulturgut
Die Außensicht auf Kerpen, ist die der Kart-Stadt. Dieses Pfund dürfen wir nicht aus der Hand geben. Wir sind weltweit berühmt als Heimatstadt von Michael und Ralf Schumacher. Wenn hier die weltweit erste Kartstrecke für batterieelektrische Karts entsteht, wird dies weltweite Resonanz hervorrufen.
Das sieht man bereits an denen, die die Entwicklung vorrantreiben. Porsche, Dekra, FIA (Felipe Massa fährt in der Formel E und ist Vorsitzender der FIA Kart Kommission), ADAC beteiligen sich bereits alle im deutschen E-Kart oder beabsichtigen dies.

2. Vereins- und Jugendarbeit
Man muss den Sport nicht mögen, aber hier engagieren sich an so einem Wochenende dutzende Menschen in ihrem Verein und stellen eine solche Veranstaltung für hunderte Zuschauer auf die Beine.
In Kerpen wird zudem eine Bambinischule angeboten, die über Landesgrenzen hinweg bekannt ist (es nehmen Kinder unter anderem aus Schweden teil). Die Verantwortung, der besonders Kinder und Jugendliche gerecht werden müssen, um mitfahren zu dürfen, ist charakterbildender, wie in wenigen Sportarten.

3. Wirtschaftsfaktor
Laut Erhebung des Tourismusverbandes erzeugt der Erftlandring 500.000 € Umsatz im regionalen Gaststätten- und Hotelgewerbe. Dies würde durch eine international renommierte Vorzeigestrecke sicher nochmal steigen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Bahn erhalten bleiben muss. Ob am bisherigen oder an einem neuen Standort bleibt abzuwarten. Die Planungen müssen aber jetzt losgehen, um nicht von Ereignissen überrollt zu werden. Wenn man dann sieht, mit welcher Ehrfurcht externe über den Kartsport in Kerpen reden, ist schnell klar, was hier erreicht werden kann, wenn wir alle an einem Strang ziehen.


Für die KerpenSPD
Daniel Dobbelstein
Vorsitzender

„Die gesamte SPD-Ratsfraktion, steht hinter dem Erhalt der Kartbahn in Kerpen. Wir stehen zudem zum von der Bezirksregierung überprüften Standort südlich von Blatzheim. Der Kartsport gehört zu Kerpen.
Wir wollen Kerpen gestalten, und nicht nur verwalten.“

Andreas Lipp
Fraktionsvorsitzender

Stand 13.8.2018:
Ich versuche nun einen Termin mit den Fraktionen der Stadt Kerpen zu organisieren, in dem alle die Möglichkeit erhalten sollen, den Kartsport, den Verein, und die bestehende Kartbahn kennen zu lernen. Ich danke hierzu bereits der Zusage aus dem Kartverein, und der DEKM, die Elektrokarts ermöglichen möchte.

Update 17.08.:
Die ARD hat in Ihrer Sendung „Live nach Neun“ den Präsidenten des Kart-Club Gerhard Noack interviewt: Link zur ARD Mediathek, Live nach Neun vom 17.08.
Leider weiß ich nicht wie lange dieser Online zu sehen ist.